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Tage der Medienproduktionenglish

Vortragsreihe Sustainable Publishing, mit zehn Fachvorträgen und 16 Expert:innen

Die strategische Nachhaltigkeit ist auf der Kongressmesse PRINT & DIGITAL CONVENTION auch 2023, am 16./17.05. in Düsseldorf, mit zehn Vorträgen vertreten, mitentwickelt von der Brancheninitiative UmDEX. Dr. Ralph Dittmann, Geschäftsführer der WKS-Gruppe, stellt die Umweltbilanz von Print auf den Prüfstand. Insgesamt 15 Referenten sprechen u. a. über die Zukunft Papier, Sustainable Packaging, Medienprojekte, wie die Sustainable Media Guides (SMGs), ethische Labels wie GWÖ oder das V-Label für Print, regionale Kreislaufwirtschaft sowie z. B. über relevante Normen, Gesetze, Agenden und Formate in einer 50-Jahres-Timeline, mit Prognosen bis 2030.


Das Thema der Nachhaltigen Medienproduktion ist auch 2023 auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION mit einem entsprechenden Vortragsprogramm, mit zehn Einzelvorträgen, vertreten.
Bildquelle: GPG GmbH



2022 war ein besonders bewegendes Jahr für die grafische Industrie. Abgesehen von den stark gestiegenen Papierpreisen, wurde die Mediengattung Print nie zuvor in Bezug auf ihre Nachhaltigkeitsfaktoren derart unbegründet in Frage gestellt. Nie zuvor war die grafische Industrie zeitgleich derart nachhaltig aufgestellt – und leider: nie zuvor hat sie derart schockiert und deshalb ziemlich aufgeregt auf die Vorwürfe reagiert:

CO₂-Battle: Print versus Digital

Die Ankündigungen großer Handelsketten, wie der OBI Group oder REWE, bzw. davor schon von anderen Unternehmen wie IKEA Deutschland oder der Otto GmbH & Co. KG, ihre Printvolumina, insbesondere Beilagen, bei Marketingkampagnen insbesondere zugunsten der Umwelt zu reduzieren und diese Budgets dafür verstärkt ins digitale Marketing zu investieren, waren keine simplen Pressemeldungen. Im Rahmen gut geplanter, professioneller PR-Kampagnen, blieben elementare Gründe für diese Vorhaben wohl vorsätzlich unerwähnt, etwa die gestiegenen Personalkosten bei den Austräger:innen oder die deutlich höheren Papierkosten. Das Konzept, die Pläne allein mit dem Argument des Umweltschutzes zur nachhaltigen Tugend umzuetikettieren, ging auf. Die Botschaft: Alles geschehe im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes.

Die Strategie? Optimaler Imagegewinn, plus gute Gründe und Motivationen für Kund:innen, sich für einen so guten Zweck jeweilige Apps auf ihren Smartphones zu installieren.

Mit dieser Marketingstrategie war diversen Unternehmen eine gute Presse mit viel kostenloser Reichweite so gut wie sicher. Gutes tun und darüber berichten? Super Konzept, wenn da nicht die Realität wäre. Nur wenige Redaktionen haben solche Poesie-Kampagnen hinterfragt. Doch wenn Redaktionen das schon nicht machen, wer dann?
Erst im März 2023 hat die EU-Kommission ein Gesetzesentwurf konkretisiert, in dem EU-Bürger:innen stärker vor Greenwashing geschützt werden sollen. Das fragwürdige Marketing von immer mehr Unternehmen, hatte die Behörden in vielen EU-Ländern schon vor Jahren auf den Plan gerufen, die dieses Gesetz aus der Not heraus schließlich mit Nachdruck angestoßen haben.

Gerade das Weglassen elementarer Fakten in Bezug auf Aussagen zur Nachhaltigkeit, ist nach Ansicht der EU-Kommission nicht weniger als Greenwashing.




Nicht selten polieren Unternehmen das eigene Image völlig zu Unrecht auf dem Rücken der Druck- und Papierbranche auf. Die Begründungen einiger Handelsketten, dass Budgets von Printbeilagen zum Wohle des Umwelt- und Klimaschutzes in digitale Channels umgeleitet werden, ist bisher in keinem uns bekannten Fall vergleichend bzw. ausreichend konkret nachgewiesen worden. Slogans, wie „Damit der Biber Bäume zum Nagen hat“ genügten offensichtlich schon, um die meisten Verbraucher:innen zu überzeugen – und der grafischen Industrie einen nennenswerten Imageschaden zu bescheren.

The Winner is?

Ob die CO₂- bzw. Umweltbilanz zum Beispiel von Beilagen (in Summe) oder die der ersatzweise digitalen Channels besser ist, lässt sich ohne den Blick auf den Einzelfall nicht bestimmen. Der CO₂-Fußabdruck generiert sich aus diversen Faktoren. Bei Print u. a.: an der unternehmerischen Umgebungen der Produktion sowie den unternehmensweiten Zertifizierungen und Verpflichtungen. So auch an den konkreten Bedingungen der konkreten Produktion bzw. entsprechenden Druckproduktlabeln. Der CO₂-Fußabdruck einzelner Produktkomponenten ist elementar, vor allem von Papier, bei Druckfarben und bei diversen Druckhilfsmitteln. Mit Blick auf die Circular Economy, sind Beilagen bzw. ist Print generell im Vergleich zu digitalen Medien deutlich im Vorteil. Daneben haben der Nutzungszweck und damit auch die Nutzungsdauer großen Einfluss auf die CO₂-Bilanz von Printprodukten. Sicher ist:
die Druckindustrie stört den Biber nicht beim Nagen,
da für die Herstellung von Beilagen und vielen anderen Druckprodukten fast ausschließlich Papier bedruckt wird, das aus Durchforstungshölzern, Holz-Restabfällen, aus zertifizierter Waldbewirtschaftung oder, wie bei Beilagen, mittlerweile fast immer aus Altpapieren hergestellt wird. Die Rede ist hier von hundertprozentigen Recyclingpapierprodukten.

Die Topthemen der Nachhaltigkeit auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION 2023

Die WKS-Gruppe zählt zu den nachhaltigsten Druckdienstleistern in der DACH-Region (UmDEX-Klasse). Das Unternehmen zeigt, dass ökologische und ökonomische Anforderungen strategisch vereinbar sind. Die Gruppe produziert an sechs Standorten, mit neun Teams, traditionell hohe Auflagen, vor allem Beilagen. Das Portfolio wurde durch strategische Fusionen um komplexere Dienstleistungen sowie mittlere um kleine Auflagen ergänzt. Alle Standorte sind sowohl nach den Umweltmanagementsystemen ISO 14001 und EMAS, mit FSC/PEFC sowie mit dem hochwertigsten Druckproduktlabel DE-UZ 195 zertifiziert. Verbleibende CO₂-Emissionen werden auf Kundenwunsch kompensiert. Interessierte können sich sowohl auf der Umwelt-URL des Unternehmens als auch über einen besonders umfangreichen Umweltbericht über alle wichtigen Details zum Nachhaltigkeitskonzept informieren.

Dr. Ralph Dittmann: Es gibt eine Reihe von belastbare Fakten zum Thema Print versus Digital

Geschäftsführer Dr. Ralph Dittmann ist so etwas wie ein Anti-Greenwasher. Er hat die Nachhaltigkeitsfaktoren der WKS-Gruppe durch akribisch recherchierte, belastbare Vergleichsdaten ergänzt und kommt in seinem Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe „Nachhaltige Medienproduktion“ selbst für Branchenkenner, zu erstaunlichen Ergebnissen in puncto Nachhaltigkeit von Print. Der Experte präsentiert seine Ergebnisse in einer speziell für die PRINT & DIGITAL CONVENTION aktualisierten Version, mit großer Relevanz für sämtliche Unternehmen in der grafischen Industrie. Abgesehen von der seitens der EU-Kommission geforderten Transparenz, der die WKS-Gruppe durch ausführliche Umweltberichte nachkommt, ist diese beinahe schon detailbesessene Faktensammlung das krasse Gegenteil zum derzeit grassierenden Greenwashing. Sogar vom anderen Stern, mit Blick auf den Mythos, digitale Medien seien generell nachhaltiger. Diverse Relationen, die Ralph Dittmann in seinem Vortrag anführt, überraschten selbst Umweltexperten. Ein Beispiel:
„Ein Kilo Bio-Rindfleisch verursacht mehr CO₂-Emissionen als ca. 20 Kilogramm Beilagen, die pro Jahr im Schnitt in deutschen Briefkästen landen.“

Mittwoch, 18. Mai, um 10:00 Uhr, Slot 3, Dr. Ralph Dittmann
https://printdigitalconvention.de/de/konferenzprogramm/konferenz2#01_02

Mario Drechsler: Die Zukunft von Papier ist gleich die Zukunft von Print

Zum Thema passend, erläutert der Medienexperte Mario Drechsler, warum die Zukunftsfähigkeit von Print unmittelbar mit den nachhaltigen Assets vom Papier abhängt. Der Experte hat sich seit über 20 Jahren auf die Produktion besonders komplexer und hochwertiger Printproduktionen und umweltverträgliche Herstellungsprozesse (Medienproduktion) spezialisiert. In seinem Vortrag spricht er über die Bereitstellung und Nutzung von Roh- und Faserstoffen, die Kreislaufwirtschaft sowie über Recyclingmethoden.
„Beim Thema Papier geht es nicht alleine um nachhaltige Umweltetikettierungen, sondern generell um Glaubwürdigkeit, nicht nur in Deutschland und Europa, sondern mit Blick auf den weltweiten Markt und die gesamten Lieferketten.“

Dienstag, 16. Mai, um 14:30 Uhr, Slot 3, Mario Drechsler
https://printdigitalconvention.de/de/konferenzprogramm/konferenz1#04_01

Die globale Transformation zur Nachhaltigkeit ist unvorstellbar komplex, aber politisch entschieden

Die Vortragsreihe „Nachhaltige Medienproduktion“ fokussiert mit insgesamt zehn Vorträgen auch auf das große Ganze bei der nachhaltigen Transformation. Der Eingang auf das politische Umfeld ist wesentlich: weltweit, in der EU und in Deutschland. Die Stimmung ist mies. Vielen ist nicht klar, warum, welche Gesetze und Normen mit welchen Zielen verabschiedet werden. Fake News, tendenzielle Beiträge und Mythen verbreiten sich wie Buschfeuer und erreichen sogar Führungsetagen.
Zudem laufen die Profiteure entlang der gesamten Wertschöpfung fossiler Energieträger und anderen Industrien Sturm gegen die politischen Agenden, auch in der EU und in Deutschland – ihre Lobbys sind höchst aktiv.
Ihr verlockendes Angebot lautet: Weiter so!

Mehr oder weniger – wenigstens aber noch sehr viel länger so weiter als derzeit politisch geplant. Diese Forderungen werden mit einem beinahe schon nostalgischen Rückblick auf die zurückliegenden „fetten“ Jahre verbunden und zugleich mit Zukunftsängsten emotionalisiert. Ob das politisch avisierte Tempo tatsächlich zu halten ist, sei mal dahingestellt. Doch ohne die ehrgeizigen politischen Ziele und Vorgaben zur nachhaltigen Transformation, würde die Wirtschaft auch nur kurzfristig weniger belastet, liefe aber Gefahr, wieder in eine gewisse Lethargie zurückzufallen:
Die einst so schwungvoll gestartete Energiewende, für die Deutschland weltweit Bewunderung erntete, wurde bereits in 16 Jahren Merkel-Regierung zugunsten billiger fossiler Energie stark gebremst – die massiven Subventionen, mit denen China seine Green Economy seither pusht, haben hiesigen Unternehmen den Rest gegeben. Ein Wumms oder gar ein Doppel-Wumms bei der Nachhaltigkeit blieb, trotz dieses perfekten Auftaktes Deutschlands, leider aus. Expert:innen befürchten, dass jetzt wieder riesige Chancen zugunsten kurzfristiger Effekte geopfert werden könnten.

Pros und Contras

Durch ein erneutes Zögern bei der nachhaltigen Transformation würden wieder andere Weltregionen massiv profitieren. Nicht nur, wie schon durch die vertanen Zeit zwischen 2005 und 2021. Sondern wie schon öfters bei zukunftsentscheidenden Themen, denken wir nur an die Fortschrittsverweigerung der deutschen Wirtschaft in puncto Digitalisierung. Das dicke Milliardengeschäft machen mittlerweile auch hier längst schon agilere Volkswirtschaften, die aktuell auch ganz erheblich ihre nachhaltigen Industrien boostern.
Länder also, die handeln und weniger zögern oder zweifeln. China unterstützt seine Green Economy seit vielen Jahren massiv. Jetzt haben auch die USA 350 Mrd. Dollar Subventionen im Rahmen des sog. Inflation Recuction Act (IRA) zur Förderung einer nachhaltigeren Wirtschaft beschlossen. Vom hiesigen „erstmal weiter so und dann mal gucken“ würden auch Autokratien profitieren, die über die größten Gas- und Ölvorkommen verfügen.

Rüdiger Maaß, Jürgen Zietlow: Unabhängige Fachliteratur statt Fake News und Content-Marketing

Lobbys und gewisse Interessenverbände treten auf die Bremse. Wie stark Lobbys mächtiger Industrien sein können, wurde jüngst an der Debatte um PFAS-Chemikalien deutlich, eine dramatische Verseuchung der Welt, die erst heute mit Nachdruck thematisiert wird.
Generell ist es für nachhaltige Start-ups, für Unternehmen der grafischen Industrie, die sich zur Umsetzung der unternehmerischen nachhaltigen Transformation unabhängig informieren möchten, kaum möglich, die Fülle an Fachinformationen zu überblicken. Auch die logische Gesamtheit der relevanten Themen ist nicht zu erfassen. Im Zeitalter des Content-Marketing gibt es viele gute, aber oft auch tendenzielle Informationen – die Betonung liegt hier auf „Marketing“ und nicht „Content“. Daneben gibt es zahlreiche gute, aber sehr komplexe Studien, Forschungsberichte, Umfrage und wissenschaftliche Abhandlungen, die für die meisten Unternehmen der grafischen Industrie nicht zu überblicken sind. Diese Komplexität braucht verständliche Interpretationen. Generell gilt:
Wir suchen keine Informationen mehr, sondern googeln.
Was fehlt, ist ein Zugriff auf bestimmte Informationen, wenn diese gebraucht werden, ein Glossar und eine Quellensammlung mit Blick auf das große Ganze. Denn Google liefert, trotz KI, bis heute nicht die jeweils relevantesten oder besten Informationen, sondern zumeist Websites, deren Betreiber ihr SEO perfektioniert haben.
Rüdiger Maaß, Geschäftsführer des Fachverband Medienproduktion e. V. und Jürgen Zietlow, Initiator der Brancheninitiative UmDEX, sprechen in ihrem gemeinsamen Vortrag auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION über ein inhaltlich unabhängiges, gedrucktes Kompendium „Sustainable Media Guides“ (SMGs). Diese Knowledge Base „Sustainable Publishing“, besteht aus diversen einzelnen Publikationen, die sukzessive bis Ende 2025 fertiggestellt und in der sog. SMG-Box ausgeliefert werden.
Das Werk funktioniert als Quellenverzeichnis, Glossar und Basiswerk für die relevantesten Themen aus dem Universum der Nachhaltigen Medienproduktion. Besucher:innen erfahren Details zu den Inhalten, über die Ziele der SMGs, lernen einige beteiligte Autor:innen der Fachliteratur kennen und erhalten einen ersten, exklusiven Blick auf Muster und Mockups.

„Der Bedarf seitens Kommunikations- und Medienentscheider:innen an qualifizierten, konkreten Informationen über Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz, Circular Economy, nachhaltige Normen, Funktionen sowie aktuelle Gesetze etc. ist so konkret wie nie zuvor.“

Dienstag, 16. Mai, um 11:30 Uhr, Rüdiger Maaß und Jürgen Zietlow
https://printdigitalconvention.de/de/konferenzprogramm/konferenz1#02_01

Ist das politische Gegenangebot zum „weiter so“ plausibel und zukunftssicher?

Das Gegenangebot zum vorgenannten „weiter so“ ist nicht weniger als eine nachhaltige Revolution. Eine schrittweise, aber sehr ehrgeizige Reformation des gesamten Weltenergiesystems – als das größte Wirtschaftsprojekt der Menschheitsgeschichte. Bei der Substituierung fossiler, klimaschädlicher Energieträger wie Gas und Öl, liegen die Vorteile, abgesehen vom wesentlichen Argument der CO2-Reduktion (Dekarbonisierung der Wirtschaft), auf der Hand:
Die EU-Kommission will die EU mit einem gigantischen, Hunderte Milliarden schweren Maßnahmenbündel im Wettbewerb gegen China und die USA stärken, z. B. beim Bau von Elektroautos, bei der Batterieproduktionen, dem Bau von Photovoltaikanlagen oder dem Windkraftanlagenbau. Die Regeln für Staatshilfen sollen gelockert und Öko-Vorhaben schneller genehmigt werden. Alle Maßnahmen sind auch eine direkte Antwort auf riesige Subventionspakete in den USA und China, aber auch in Kanada, Japan, Indien und Großbritannien.
Die nachhaltige Revolution ist kein EU-Spleen, kein Nachteil für die hiesige Wirtschaft, sondern eine Frage der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit, mit großer Relevanz auch für die grafische Industrie.
Expert:innen rechnen bereits mittelfristig mit deutlich geringeren Energiekosten und weiteren infrastrukturellen Standortvorteilen. Doch ungeachtet aller Pro-Argumente und egal, ob wir die politischen Entscheidungen mittragen oder nur mit Widerwillen umsetzen, so wie einst (und teils noch immer) bei der Digitalisierung:
Agenden wie die „Agenda 2030“, in Anlehnung daran der „Green Deal“ wiederum in Anlehnung daran u. a. das Paket „Fit für 55“, eine Reihe von Vorschlägen zur Überarbeitung und Aktualisierung der EU-Rechtsvorschriften, sind, neben zahlreichen weiteren gerade realisierten oder kurzfristig geplanten Normen unumkehrbar.

Guido Rochus Schmidt und Jürgen Zietlow: Meilensteine der nachhaltigen Transformationen, aktuelle Gesetze, Normen und Agenden

In Ihrem gemeinsamen Vortrag zeigen die Initiatoren der Brancheninitiative UmDEX und der Kampagne zur Förderung des Blauen Engel (KfB) Jürgen Zietlow und Guido Rochus Schmidt, eine Timeline mit allen relevanten Gesetzen, Normen, Agenden und Formaten – von 1980 bis 2030 und darüber hinaus: weltweit, in der EU und in Deutschland. Mithilfe dieses Zeitraffers lassen sich künftige Entwicklungen für die kommenden zehn Jahre mit hoher Genauigkeit extrapolieren, ungeachtet der politischen Parteien im EU-Parlament oder in Deutschland.
„Wesentlich expandieren die globalen und EU-weiten politischen Agenden erst seit Mitte der 1990er-Jahre exponentiell – und vertreiben jeden Zweifel an der künftigen nachhaltigen Agenda.“

Dienstag, 16. Mai, um 12:00 Uhr, Guido Rochus Schmidt und Jürgen Zietlow
https://printdigitalconvention.de/de/konferenzprogramm/konferenz1#03_01

Um die konkrete Umsetzung von EU-Verordnungen in deutsches Recht, bzw. die Folgen für alle Unternehmen, die Produkte verpacken oder auch versenden (müssen) geht es auch in dem Vortrag der Verpackungsexpertinnen Saskia Melina Jacobs, Langebartels & Jürgens GmbH, und Ida Schlößer von der Zertifizierungsstelle Lizensero, die Unternehmen bei ihren Meldungen ins neu geschaffene Verpackungsregister (LUCID) begleiten.

Saskia Jacobs und Ida Schlößer: 10 Fakten über Verpackungen, die jeder kennen sollte

Beide Expertinnen bringen verschiedene Beispiele mit und zeigen, was für welche Anwendung bzw. welche Betriebsgrößen zu bedenken ist. Der Vortrag fasst aus den zehn wichtigsten Themenfelder über Verpackungen die jeweils wichtigsten Fakten zusammen.
„Everything needs a personal and sustainable touch!“

Dienstag, 16. Mai, um 10:00 Uhr, Saskia Jacobs und Ida Schlößer
https://printdigitalconvention.de/de/konferenzprogramm/konferenz1#01_01

Law. Order. Trust!

Mit diesen in sich greifenden Vorträgen ist der Bogen der Nachhaltigen Medienproduktion noch nicht vollständig gespannt. Abgesehen von Rechten, Normen, Pflichten oder Methoden, zeigen drei weitere Vorträge, dass die moderne professionelle Nachhaltige Medienproduktion kein rein verwaltungstechnischer Akt ist. Bei der ganzheitlichen Nachhaltigen Medienproduktion greifen zwei Generalfaktoren ineinander.

Roland Makulla: Don’t fake it, make it!

Unternehmer:innen, die vom Sinn und Zweck von Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz nicht überzeugt sind, dahingehend entweder nur aus werblichen Gründen agieren und/oder Gesetze und Normen nur mit Widerwillen adaptieren, bekommen zwangsläufig Probleme bei der Interaktion mit den eigenen Teams und mit den Kunden. „Trust is the Key“, sagt Roland Makulla, Head of Sustainability and Certifications oeding print GmbH.
Als Architekt einer der besten Strategien zur Nachhaltigen Medienproduktion bei Druckdienstleistern in der DACH-Region, kann er aus 15 Jahren Erfahrungen schöpfen. Die Bedeutung von Glaubwürdigkeit und Überzeugung erläutert er u. a. an dem seinerseits mitentwickelten strengen Standard für vegane Druckprodukte, in Kooperation mit Pro Veg e. V., Herausgeberin des bekannten V-Labels. Moïra Himmelsbach ist Kundin des Druckdienstleisters und eine von vielen Printbuyer:innen, die diesen Standard lang ersehnt haben. Die Verlegerin für Kinderbücher erklärt die Bedeutung, die dieses Label und generell der Trust für Ihre Verlagsprodukte hat.
„Das Label liefert unseren Kund:innen absolute Sicherheit, dass die Kinderbücher frei von tierischen Produkten sind. Diese Sicherheit ist für viele wirklich elementar wichtig, geht es doch auch um persönliche Überzeugungen!“

Mittwoch, 17. Mai, um 11:30 Uhr, Moïra Himmelsbach und Roland Makulla
https://printdigitalconvention.de/de/konferenzprogramm/konferenz2#02_02

Jonas Muhly: Die Idee der ethischen Wirtschaftskultur wird sich auch in der grafischen Industrie durchsetzen

Jonas Muhly ist Nachhaltigkeitsmanager bei der Ökodruckerei Lokay e. K. und ist u. a. für die EMAS-Bilanzierungen des Unternehmens zuständig. Aus seiner Sicht ist die GWÖ-Bilanz (Gemeinwohlökonomie) und mit ihr die legendäre GWÖ-Matrix keineswegs eine Öko-Poesie oder grüne Spinnerei. Vielmehr sei die Methodik zwar ethisch fokussiert, aber hoch professionell und eine optimale, wenn nicht elementare Ergänzung zur rein technischen Bilanzierung von Umweltkennzahlen.
„Die GWÖ-Bilanz schließt den Kreis bei der ganzheitlichen nachhaltigen Berichterstattung. Beide Systeme überlappen sich nicht, sondern bilden im Grunde eine perfekte Synergie!“
Mittwoch, 17. Mai, um 13:00 Uhr, Jonas Muhly
https://printdigitalconvention.de/de/konferenzprogramm/konferenz2#03_02

Martin Lind: Unser Circular-Economy-Modell RegioLoop in Berlin kann überall funktionieren

In Kooperation mit der in Schwedt ansässigen Papierfabrik LEIPA, einem der führenden Hersteller von Recyclingpapier in der EU, planen drei in der Region Berlin nachhaltig produzierende Druckunternehmen:
unter dem Namen RegioLoop eine eigene nachhaltige Marke ein auf die regionale Wirtschaft fokussiertes Circular-Economy-Modell für Recyclingpapier. Altpapier wird im Großraum Berlin/Brandenburg gesammelt, sortiert und zur Papierfabrik LEIPA in Schwedt geliefert. Dort wird das Altpapier zur Herstellung von Recyclingpapier aufbereitet und die neuen Papiere wiederum umweltschonend von Dienstleistern der Region bedruckt und weiterverarbeitet.
“Mit den Papieren unter der Dachmarke RegioLoop soll ein regionales Konzept der Kreislaufwirtschaft geschaffen werden, um den wichtigsten Baustein für eine umwelt- und klimaschonende Druckproduktion umfassend in die Region zu integrieren.“

Mittwoch, 17. Mai, um 14:30 Uhr, Martin Lind
https://printdigitalconvention.de/de/konferenzprogramm/konferenz2#04_02
Die Brancheninitiative UmDEX.de hat in Kooperation mit dem Fachverband Medienproduktion e. V. ein Programm mit aktuellen und relevanten Themen zusammengestellt, das auf sämtliche Unternehmensgrößen in der grafischen Industrie zugeschnitten ist.